COUNTER



"This is a work based on found footage. Schreiner extracted sequences with numbers from many movies, both classic and obscure. Using these short fragments he compiled a countdown starting from the number 266. A strong effect of suspense is created, the tight-paced montage holding the viewer's attention."
(catalogue Invideo, Milan 2004)

Volker Schreiner legt "mit ‘Counter’ ... ein raffiniertes Zahlenpuzzle ... Der Countdown läuft rückwärts von 266 bis Null: Ausschnitte und Schnittmengen von Filmeinstellungen, fixiert als Hotelzimmer- und Hausnummern, Kalenderdaten, Autokennzeichen, Roulette- oder Sporttrikot-Ziffern. Die cineastische Rechnung geht auf, wenn man die Augen offen hält."
("Aus dem Poesiealbum", Andreas Wilink in K.WEST, Mai 2005)

"Dynamisch gerät Volker Schreiners Beitrag für den deutschen Wettbewerb: ein Countdown im Sekundentakt, der Zahlen aus Spielfilmen in atemlosen Tempo montiert. Zimmernummern, Kalenderdaten, Rechnungsbeträge - Geld, Liebe und Tod begegnen uns binnen weniger Minuten. Auf der Grenze zwischen strukturellem und erzählerischem Kino summiert der hannoversche Videokünstler die Fülle der Festivalthemen."
("Der Schlumpf bringt ein Geburtstagsständchen", Kristina Tieke über die 51. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 9.5.05)

"A hilarious montage of movies, both classic and obscure, creates a rapid-fire countdown."
(William Sloan, "Outstanding Short Films from International Festivals", Department of Film and Media, MoMA New York)

"Through the simple idea of a countdown, Volker Schreiner demonstrates his mastery of montage, drawing us into a reflexive reading of images and creating a real suspense."
(jury WRO’05 Biennale, Wroclaw, Poland)

"Gewitzter, auch souveräner erweist Volker Schreiner mit ‘Counter’ den Großen die Reverenz: Ein Countdown läuft ab, der Zahlen aus bekannten Filmen - als Hotelzimmer- oder Hausnummern, Trikot- oder Autokennzeichen, Taxiuhr- und andere Meßbeträge - zitiert, blitzlichterhellend und anspielungsrasant, von 266 auf 0 in gerade mal sechs Minuten."
("Stadt, Land, Kuß", Andreas Rossmann über die 51. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12.5.05)

"Das Video ist eine humorvolle Montage von Filmgeschichte im Schnelldurchlauf. Im Sekundentakt läuft ein Countdown von Ausschnitten aus unzähligen Filmklassikern, in denen beiläufig erscheinende Ziffernfolgen eine eigene Zahlenmagie entwickeln."
(Erklärung der Jury zum Deutschen Kurzfilmpreis 2005)

"Exciting found footage filmed made up of 266 (classic) film fragments. Counting down from 266. Schreiner sought and found fragments from film classics and obscure reels of film to complete his task. With a great feeling for building up tension and tight editing, he holds on to the viewer's gaze."
(catalogue International Film Festival Rotterdam, 2006)


"The numbers from 266 to 1, all glimpsed in brief shots from hundreds of films, are counted down in a hypnotically progressive edit, the ultimate in brutally linear narrative structures."

(Paul Rooney, "Out of Darkness", Screenings of artists’ video in cinemas throughout the Midlands, Great Britain)

"Ein 'Genre', das sich durchaus für den Kurzfilm eignet und darüber hinaus seit seinem Entstehen beinahe ganz ohne Geld auskommen musste, ist der Experimentalfilm. Lange Filme bilden hier eher die Ausnahme. Eine solche Ausnahme ist beispielsweise der großartige 'Zorns Lemma', in dem Hollis Frampton u.a. 45 Minuten lang Graffiti aus dem urbanen Raum alphabetisch hintereinander montiert. Dabei wird jedes Graffiti eine Sekunde lang gezeigt, bis das nächste kommt. Immer von a bis z und wieder von vorne. Da Wörter mit ungewöhnlichen Anfangsbuchstaben natürlich nur selten vorkommen, laufen diese irgendwann aus, und den Platz  nimmt dann bei jedem Durchlauf ein bestimmtes zugeordnetes Bild ein. Einen würdigen Nachfolger dieses Klassikers, welcher natürlich nicht in Oberhausen zu sehen war, ist 'Counter' von Volker Schreiner. Der Videokünstler, der es in seinem Werk wie kaum ein anderer geschafft hat, den Gedanken des strukturellen Films auf das Medium Video zu transferieren, hat in 'Counter' aus einer Fülle von Spielfilmen immer genau die Bilder herausgenommen, in denen eine Zahl zu sehen ist. Diese Ausschnitte – jeder 33 Frames lang – wurden dann in Reihenfolge gebracht, so dass der Film in fast sechs Minuten von der Zahl 266 bis 0 rückwärts zählt. Einige Sekunden benötigt man schon, um zu erkennen, was das strukturierende Element für die scheinbar wahllos hintereinander gereihten Ausschnitte ist, dann ist es aber ein großer Spaß. Man konzentriert sich schnell auf das Finden der Zahl im Bild, Zahlen, die sich teilweise so im Bildhintergrund befinden, dass sie einem im Spielfilm, in dem ja die Handlung den Blick steuert, selbst nie aufgefallen wären; Zahlen, die teilweise auch nur durch das Tippen einer Telefonnummer entstehen. Zusätzlich nimmt Schreiner teilweise auch noch eine inhaltliche Ordnung der Ausschnitte vor, wenn beispielsweise einige Male durch verschiedene – aber 'korrekt be-zahlte' - Türen geschossen wird. Dass Schreiner seinem Konzept mittels Bildbearbeitung nachgeholfen hat, verleugnet er dabei nicht, im Gegenteil: ein Teil des Humors entsteht auch dadurch, dass man kurz hintereinander ein und den selben Ausschnitt sieht, jeweils aber mit einer anderen Zahl! 'Counter' ist, wie auch Framptons 'Zorns Lemma', ein Lehrstück über das 'Lesen' von Filmbildern. Das wird spätestens beim darauf folgenden Film im Programm deutlich, wenn auch dort versucht wird, die Bilder nach Zahlen abzusuchen. Womit sich die Ausgangsthese, nach der ein guter Kurzfilm noch lange nachhallt und den folgenden Film überlagert, auch für den Experimentalfilm bewiesen wäre."
(Florian Krautkrämer)